Wölfe oder Wenn Du da wärst

Wie ein Reh. Zwischen dutzenden Rudeln hungriger Wölfe. 

So stehe ich da.

Sie starren. Sie zerren. Sie wollen.

Und ich lasse sie machen. 

Fast, als würde ich sie anfeuern. Ihnen zusprechen.

Diese Aufmerksamkeit gefällt mir.

Ich werde gesehen. Mit den falschen Augen. Aber gesehen.

Ich bräuchte ihre Blicke, ihre Bewunderungen nicht.

Wenn Du Da wärst.

Wenn Du da wärst würde ich sie nicht mal bemerken. Mich ihnen widersetzen, sie abprallen lassen. Sie vielleicht einfach beschmunzeln.

Wenn Du mich ansehen würdest.

Dann wäre mir alles andere egal. 

Ich würde im Regen stehen und keine Kälte spüren. Wir könnten am Abgrund stehen. Ich hätte keine Angst.

Wenn ich schlafen würde und Du mich ansehen würdest, ich würde mich sicher fühlen. Geborgen. Nicht beobachtet.
So wie jetzt zwischen all den Wölfen.