Vor fünfeinhalb Wochen ist es passiert.
Du hast mein Gefühlsleben gehörig aufgemischt. Um nicht zu sagen völlig durcheinander gebracht.
Seitdem ist nichts mehr wie es war. Du bist in meinem Kopf. Immerzu. Es fühlt sich ewig an. Und ich suche jeden Tag nach einem Weg Dich zu sehen, Nach Möglichkeiten Deine Aufmerksamkeit auf mich
zu lenken.
Unsere Begegnung hat sich eingebrannt. Glühen hinterlassen, Wärme, Verwunderung, Kribbeln, Begeisterung.
Ich konnte anfangs dieses irre Gefühl nicht fassen, wollte mich selbst als kindisch darstellen. Dachte meine Hormone spielen einfach nur verrückt. Sagte mir selbst es ist nur eine Einbildung,
falsche Projektion.
Doch es ging Dir genau so.
Als Du mich am zweiten Tag fragtest was dieses irre Gefühl ist, war es mir klar. Doch nicht nur wir zwei haben gemerkt, dass da etwas anders ist. Anders als sonst.
Alle um uns herum konnten es spüren. Die Anziehung sehen. Das Verlangen riechen.
Und wir wussten nicht wie uns geschah.
Wir suchten die Nähe. Bei jeder Gelegenheit nutzten wir die Minuten, Sekunden, sahen uns an. Zufällige, auffällige Berührungen.
Ich kann noch immer nicht atmen. Du hast mir die Luft genommen.
Als Du mir von Deiner Freundin erzählt hast, habe ich den Haken erkannt. Gewusst, dass es da einen gibt. Wie könnte ein so beeindruckender Mensch auch alleine sein, kaum vorstellbar.
Du hast mir erzählt, dass Du ein Gefühlsmensch bist. Ein Herzmensch. Und dass das, was da zwischen uns passiert, ohne das etwas fassbares passiert ist, anders ist. Anders als zuvor.
Oft gehört, oft geglaubt. Nie erlebt.
Doch Du scheinst anders zu sein. Eine Woche später bist Du getrennt.
Es gab einen Kuss zwischen uns.
Ich trage das Gefühl jeden Tag mit mir herum. Deine Blicke, Deine Stimme. Deinen Akzent. Ich weiß nicht in was ich mich zuerst verliebt habe.
Aber ich habe mich verliebt.
Verrückt, oder? Wie man sich so einfach verlieben kann. Wie die Synapsen im Kopf plötzlich durchdrehen, durchknallen.
Und man kann gar nichts dagegen tun.
Alles zureden zu mir selbst hilft nicht. Denn es ist ja nicht so, als ob es einfach wäre. Natürlich ist es das nicht.
Wir sind weit voneinander entfernt, wenn auch jeden Tag verbunden. Und wir trauen uns nicht weiter zu gehen. Aus Angst vor der Konsequenz.
Was passiert wenn wir uns völlig erliegen? Was tun wir dann? Was machst Du? Was mache ich? Wie soll es weitergehen?
Es ist zu kompliziert. Obwohl wir frei sind. Ist es nicht Wahnsinn, dass es selbst auf Wolke 7 so viele 'wenn's und aber's' gibt?
Einmal frei, einmal bedingslos.
Unbekümmert.
Nun dümpeln wir vor uns her, schreiben jeden Tag. Sind beieinander und doch so weit entfernt. Und werden nicht konkret. Aus Angst vor der Wahrheit. Der Veränderung, der Konsequenz.
Bis sie eines Tages unausweichlich werden wird....