Herz

Du. Immer wieder Du. 
Ich lebe. Und ich lebe ohne Dich. Ich lebe gut ohne Dich.
Und trotzdem bist Du da.
Du gehörst zu mir. Wie die Erde zur Luft. Wie das Feuer zum Wind.
Wie der Schatten zur Sonne.
Der Schmerz zum Glück.
Ja. Eine Zeit lang waren wir nur das. Glück.

Du. Ich. Wir.
Heute sind wir nur Asche, Regen. Wolken. Trauer.
Aber ich habe Dir verziehen. All das, was Du getan hast. Mir angetan hast.
Und wenn es leise ist, bist Du bei mir. 
Ganz still.
Ganz leise.
Ich habe verstanden, dass Du ein Teil von mir bist. Ein wenig damit zu tun hast, wer ich heute bin. Du hast es nie mit Absicht getan. Wolltest mir nie weh tun.
Aber Du hast es. 
Du hast Deinen Weg gewählt. Aber Du bist nicht glücklich. Gott, ich wünschte Du wärst es.
Es wäre so viel leichter. Wenn. Du es wärst. Wenigstens einer von uns.
Wo ist eigentlich mein Zuhause?
Wo ist mein Mensch? Mein Mensch, der zu mir gehört. Du bist es nicht. Nein.
So wenig ich weiß, aber das ist klar. 
Mein Herz schlägt weiter. Leise. Kaum spürbar.
Und ich halte immer weiter die Augen offen. Die Seele. Das Herz.. So gebrochen es ist. 
Es schlägt. Langsam. Vorsichtig. Mit Bedacht. Aber wenn Du kommst,
springt es. Tanzt. Schreit. Und ich höre nicht hin.
Schaue nicht hin.
Spüre nicht.
Will das nicht mehr.
Nicht noch einmal. Nicht schon wieder.
So lange schon unterwegs. So lange schon auf Reisen. So lange schon auf der Suche.
Und doch kommt es nie an. Immer eine Narbe mehr. 
Aber es hält durch. Mein Herz,
Ich vermisse Dich. 
Oder vielleicht auch nur das Gefühl.  Etwas zu fühlen. Zu spüren.